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Wichtige Aspekte


Seit Dezember 2009 werden Anfragen zum Thema BHKW-Anlagen im Investmentbereich kostenlos beantwortet bzw. Stellungnahmen und kritische Fragestellungen veröffentlicht. Bereits in den letzten drei Monaten hat sich gezeigt, dass aufgrund der vielen neuen Unternehmen, die im BHKW-Investmentbereich tätig sind, dieses Angebot nicht weiter verfolgt werden kann. Stellungnahmen mussten häufig aus Zeitgründen verschoben werden.

Angesichts der wieder um drei neue Unternehmen gestiegenen Zahl der Anbieter ist es uns nicht möglich, in der Freizeit oder gar Arbeitszeit diese Leistung kostenlos zu erbringen. Daher werden keine weiteren Statements zu konkreten Angeboten von Unternehmen erstellt. Stattdessen wird in der Rubrik „Wichtige Aspekte“ in den nächsten Wochen einige allgemeingültig gehaltene aber sehr ausführliche Statements zu den gesetzlichen Regelungen, den Technologien und einige andere wichtige Aspekte aufgelistet.

Diese Informationen sollen Sie in die Lage versetzen, die Chancen von BHKW-Investmentangeboten mit den offenen oder auch versteckten Risiken einiger Investmentangebote vergleichen zu können.

Die Thematik einer BHKW-Anlage in Bezug auf die Technik, die Wirtschaftlichkeit und die gesetzlichen Rahmenbedingungne sind äußerst komplex und daher von einen potentiellen Investment-Anleger und leider auch von vielen Investment-Beratern nur schwer zu durchblicken. Es gibt jedoch einige Aspekte, die bei der Bewertung von Investment-Angeboten eine entscheidende Rolle spielen können.

1. Technische Daten:

Von entscheidender Bedeutung bei einem BHKW-Projekt in Bezug auf die Kosten sind die Brennstoffkosten. Diese sind einerseits abhängig von den kalkulierten Preisen von dem Brennstoff (siehe 3. Punkt) und andererseits von den spezifischen Verbrauchswerten je Kilowattstunde erzeugter Strom (g/kWh elektrische Effizienz in Prozent). Typische Werte für Motoren erhalten Sie in der  Richtpreisübersicht über BHKW. Ab Frühjahr 2011 wird es eine neue Auflistung mit den aktuellen Daten durch das  BHKW-Infozentrum geben. Bei großen Abweichungen von den Daten der Richtpreisübersicht ist ein kritisches Nachfragen sinnvoll. Weiterhin spielt die technische Ausgereiftheit und Verfügbarkeit der BHKW-Technologie eine entscheidende Rolle. Neue Technologien bei denen relativ wenig Betriebserfahrungen vorliegen, sind meist anfälliger und in ihrer jährlichen möglichen Betriebsstundenanzahl schwerer kalkulierbar als erprobte Technologien, die bereits über ein bis zwei Jahre langjährig zum Einsatz kamen. Wir raten grundsätzlich immer hinsichtlich Referenzobjekten nachzufragen und ggf. im Internet nach Betriebserfahrungen zu suchen.

2. Vollwartungskosten:

Die Vollwartungskosten, die sowohl die regelmäßigen Wartungsarbeiten als auch die anfallenden Instanzsetzungsarbeiten beinhalten, nehmen im Laufe von 10 – 15 Jahren meist einen höheren finanziellen Stellenwert ein, als die Anschaffungskosten der BHKW-Anlage. Insbesondere bei Motoren sind diese Kosten meist etwas höher als bei Gasturbinen. Vereinfacht ausgedrückt fallen die Kosten bei Stirlingmotoren etwas geringer aus. Typische Werte können Sie ebenfalls der  Richtpreisübersicht entnehmen. Bei den Wartungskosten ist zu berücksichtigen, dass über den Lauf der Zeit diese Kosten einer Preissteigerung unterliegen, wie auch die normalen Handwerkerkosten in Ihrem Haus.

3. Brennstoffkosten:

Die Kosten für die eingesetzte Energie in Cent/Liter bzw. Cent/kWh ist von entscheidender Bedeutung für Wirtschaftlichkeit von BHKW-Anlagen. Gerade in diesen Bereichen wird meistens etwas dubios von besonderes künstigen Bezugskonditionen, neuen Märkten sowie eigene Versorgungskapazitäten gefaselt. Hierzu muss angemerkt werden, dass inzwischen ein Rohstoffmarkt mit Börsenpreisen existiert und daher es absolut unwahrscheinlich ist, dass Rohstoffe zu Preisen, die deutlich unter den momentanen Tagespreisen liegen, im BHKW eingesetzt werden können. Dies gilt insbesondere auch bei Pflanzenölen. Über einen längeren Zeitraum können die Preise erheblich schwanken. Dies kann teilweise zu erheblichen Kostensteigerungen innerhalb kürzester Zeit (50 % in 6 Monaten) führen. Dies ist bei der Risiko-Abschätzung zu berücksichtigen. Demnach ist es äußerst unwahrscheinlich, dass längerfristige preisstabile Verträge über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren realisiert werden können. Im Normalfall liegen die Preisbindungen meist bei rund einem Jahr.

4. Erlöse durch Strom- und Wärmeverkauf:

Sofern ein Wärmeverkauf vorgesehen sein sollte, ist auf eine angemessene Vergütungshöhe des Wärmepreises zu achten. Dieser ist im industriellen Bereich deutlich niedriger anzusetzten als bei einem Wärmeverkauf zum Beispiel in einem Wohngebäude oder in einem Fern- / Nahwärmetz.

In Bezug auf die Stromerlöse spielen meistens die Bedingungen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) für BHKW-Anlagen mit Pflanzenöl, Biogas, Bioerdgas oder Holzgas eine entscheidende Rolle. Bei der Nutzung von Flüssiggas, Erdgas oder Heizöl geschieht die Vergütung normalerweise nach dem KWK-Gesetz.

Beide Gesetze sind äußerst komplex und haben eine Vielzahl von Fallstricken, die nur von erfahrenen Fachanwälten oder -planern ausgelotet werden können. In Bezug auf die im Rahmen der BHKW-Investment-Seite untersuchten Anlagen-Konstrukte wurden und werden in den nächsten Wochen noch einige spezifische Informationen hierzu gegeben. Wir raten hierzu zum Eintrag in den  BHKW-Investment-Newsletter.

5. Erfahrungen des Unternehmens:

Sinnvoll scheint auch sich Gedanken über das Unternehmen, welches ein Investment anbietet, zu machen. Welche Erfahrungen hat dieses Unternehmen real (und nicht nach Prospekt) zu bieten? Welchen Eindruck in Bezug auf das technische und finanzielle Wissen machen die Vertriebsleute? Wie ist das finanzielle Gebahren?

Prinzipiell kann angemerkt werden, dass eine höhere Rendite auch nahezu immer mit einem höheren Risiko verbunden ist. Wichtig ist weiterhin zu wissen, dass die häufig angebotenen Rundum-Sorglos-Pakete nicht unbedingt das halten, was sie versprechen. So sind in den Klauseln für die Betriebsausfall- und Maschinenbruchversicherung meistens Sondervertragskündigungsklauseln nach dem ersten Schadensfall vorhanden.

Auch weiterhin wird die Internetplattform BHKW-Investment insbesondere über die Chancen und Risiken im Investment-Bereich von BHKW-Anlagen informieren. Daher raten wir Ihnen zum Bezug des  kostenlosen Newsletters.